
Am Freitag, den 19.09.2014, fanden sich in aller Frühe drei Mosaik-Mitglieder auf dem ehemaligen Bahnhofsvorplatz am Ende der Aplerbecker Bahnhofsstraße ein und hatten dabei: Verpflegung für einen ganzen Tag, die Tageszeitung, eine Toilette (in einem dazugehörigen Wohnmobil) und – ein Lärmmessgerät. Einen ganzen Tag lang wollten wir uns ein Bild machen vom Flugzeuglärm, vom Eisenbahnverkehr, von Automotoren.
Dann kam auch noch ein Geomant dazu. Ein Herr, der sich mit Erdstrahlen, Wasseradern und Verwerfungen auskennt (und das ist noch nicht das gesamte Spektrum seines Könnens). Wobei letzteres nichts mit Überflüssigem zu tun hat, sondern eine Ernst zu nehmende Herausforderung für einen Architekten bedeutet.
Herr Padligur, Fachmann in Sachen Erdstrahlen, Feng Shui, Elektrosmog und Geomantie, im Austausch mit Herrn Schade und Frau Petersen.
Im Hintergrund der Luxus einer Toilette, den man schnell zu schätzen lernt, wenn man einen ganzen Tag lang ohne Wohnung dasteht.
Am Ende des Tages gegen 22 Uhr, nach den An- und Abflügen oben am Himmel, dem Eurobahn- und Güterzugverkehr vor uns auf den Schienen und dem bescheidenen Autoverkehr am Ende dieser Straße bescheinigte uns das Lärmmessgerät , dass eine Überschreitung von 80 Dezibel nur einmal vorkam und die Regel bei aufkommenden Lärm zwischen 60 und 70 Dezibel lag. Es gibt also Lärm am zukünftigen Wohnort – ohne Frage. Allerdings ist er kommend und gehend, abhängig vom Wetter und der gewählten Flugschneise der Piloten und immer anders, je nachdem wo man steht. Und zwischendurch gibt es auch einfach nur Stille.
Die Menschen, die sich mit unserem Projekt verbinden, möchten wir dazu ermuntern, dort hin zu fahren und sich selbst ein Bild zu machen. Die Wahrnehmung von Geräuschen hat auch immer eine subjektive Variante. Was dem einen zu laut ist, ist für den anderen erträglich. Was dem einen missfällt, nimmt der andere kaum wahr.